Die Geschichte der Haartransplantation
Die Geschichte der Haartransplantation reicht bis ins alte Ägypten zurück. Bereits 1500 v. Chr. wird im Ebers-Papyrus die Wiederherstellung von Haaren erwähnt. In der modernen Geschichte wurde der erste Haartransplantationsversuch 1897 von Menahem Hodara in der Türkei durchgeführt. Anschließend experimentierten japanische Dermatologen wie Okuda und Sasagawa von 1923 bis 1943 mit Haartransplantationen.
Nach weiteren Experimenten und Forschungen in den USA erfolgte 1988 die bedeutende Entwicklung der FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation). 1995 bis 2002 entwickelten Dr. Ray Woods, Dr. Bernstein, Dr. Masumi Inaba und Dr. Rassmann die FUE-Technik (Follicular Unit Extraction), und im Jahr 1999 wurde der Choi-Stift mit der DHI-Technik (Direct Hair Implantation) eingeführt.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte wurde von Dr. Bernstein und Dr. Rassmann im Jahr 2007 auf der ISHRS-Tagung vorgestellt – die Roboter-Haartransplantation. Wir dürfen uns in diesem Bereich also noch auf weitere großartige Entwicklungen und Erfolge freuen.
Methoden der Haartransplantation
Grundsätzlich können Patienten aus drei gängigen Haartransplantationsmethoden wählen: der FUT-Methode, FUE-Methode und DHI-Methode.
Bei der FUT-Methode wird ein schmaler Hautstreifen am Hinterkopf entnommen. Erst im Anschluss werden die Haarfollikel extrahiert und für die Transplantation aufbereitet. Bei der FUE-Methode werden die Haarfollikel einzeln oder als Grafts vom Hinterkopf entnommen, in einem zweiten Schritt in einer Lösung aufbereitet und anschließend verpflanzt.
Die neueste Methode ist die DHI-Technik, die mit einem speziellen Choi-Pen erfolgt. Der Zwischenschritt der Aufbereitung entfällt, da der Stift die einzelnen Haarfollikel entnimmt und direkt im Empfängerareal verpflanzen kann.
Jede dieser Methoden genießt seine Daseinsberechtigung und wird für verschiedene Bedürfnisse angewandt. Die zeitintensivste Methode ist die DHI-Technik, da hier Haar für Haar extrahiert und transplantiert wird; dafür lassen sich Winkel und Wuchsrichtung individuell anpassen.
FUT vs. FUE: Ein Vergleich der Haartransplantationstechniken
Ob FUT-Methode oder FUE-Methode – beide Techniken genießen eine hohe Erfolgsquote und Anwuchsrate der Haarfollikel. In beiden Fällen wird das Eigenhaar vom Spenderbereich in den Empfängerbereich verpflanzt. Während bei der FUE-Haartransplantation die Haarfollikel einzeln entnommen werden, wird bei der FUT-Methode ein dünner Hautstreifen am Hinterkopf entfernt, von dem erst im Nachhinein die Haare präpariert werden.
Während bei der FUT-Methode eine sichtbare Narbe am Hinterkopf entsteht, bleibt die FUE-Methode nahezu narbenfrei. Doch bei der FUE-Technik muss der Hinterkopf rasiert werden, bei der FUT-Technik lediglich die Entnahmestelle. Die Wahl der richtigen Haartransplantationstechnik hängt demnach oft von den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.
Wer ist ein geeigneter Kandidat für eine Haartransplantation?
Grundsätzlich sind gesunde Menschen ab dem 21. Lebensjahr qualifiziert, eine Haartransplantation durchführen zu lassen. Voraussetzung ist, stabile Spenderbereiche mitzubringen. Genügend Spenderhaar am Hinterkopf oder einer vergleichbaren Stelle sind essenziell, um eine Eigenhaartransplantation durchzuführen. Auch die Gesundheit der Haarfollikel muss gewährleistet werden.
Vorbereitung auf eine Haartransplantation
Nachdem ein Erstgespräch, eine umfangreiche Haaranalyse und ein Gesundheitscheck erfolgt sind, geht es nach erfolgreicher Terminvereinbarung in die Vorbereitungszeit. Patienten sollten 14 Tage vor dem Eingriff auf blutverdünnende Medikamente, Nikotin und Alkohol verzichten, um die Erfolgschancen der Behandlung signifikant zu steigern.
Auch eine gesunde Ernährung und Pflege trägt zu einer zufriedenen Kopfhaut bei, die die Heilung und die Erfolgsquote verbessern. Spezielle Behandlungen zur Vorbereitung der Kopfhaut und geeignete Shampoos werden ebenfalls häufig empfohlen. Lassen Sie sich gern umfassend von uns beraten, um bestens für den Behandlungstag gewappnet zu sein.
Der Ablauf einer Haartransplantation
Am Behandlungstag erfolgt zunächst ein weiterer Gesundheitscheck, um mögliche gesundheitliche Risiken auszuschließen. Wenn Sie komplett gesund sind, dann beginnt die Einzeichnung des Empfängerbereichs. Sie haben hier die Möglichkeit, mit dem Arzt mögliche Anpassungen vorzunehmen, um die ideale Haarlinie oder das perfekte Areal zu bestimmen. Danach erfolgt die Lokalanästhesie im Empfänger- sowie Spenderbereich. Auf Wunsch erhalten Sie zusätzlich eine Lachgas-Sedierung.
Sobald alles vorbereitet ist, geht es an die eigentliche Haartransplantation, die sich je nach Technik etwas unterscheidet. Bei der FUT-Methode wird am Hinterkopf die Entnahmestelle rasiert, bei der FUE-Methode wird der gesamte Hinterkopf rasiert.
Die Entnahme der Haarfollikel erfolgt bei der FUE- sowie DHI-Methode direkt vom Hinterkopf; bei der FUT-Methode wird ein dünner Hautstreifen entfernt. Im zweiten Schritt beginnt die Präparation der Grafts. Sie werden auf ihre Tauglichkeit untersucht und richtig angeordnet, um am Empfängerareal die richtige Dichte, Wuchsrichtung und Winkel vorzuweisen. So wird ein natürliches, gleichmäßiges Aussehen gewährleistet.
Bei der DHI-Methode ist kein Zwischenschritt notwendig, da der Choi-Pen die Haare am Hinterkopf entnimmt und direkt an der Empfängerstelle verpflanzen kann. Bei der FUE-/FUT-Methode werden kleine Kanäle gelegt und die Grafts transplantiert.
Lassen Sie sich gern zu den unterschiedlichen Haartransplantationsmethoden beraten, um die für Sie beste Wahl zu treffen.
Nachsorge und Erholungsphase nach der Haartransplantation
Nach der Operation sollten Sie den Kopf hochlagern. Nutzen Sie in den ersten Nächten Kissen, um den Kopf zu erhöhen. Außerdem erhalten Sie einen Verband zum Schutz. Zur Linderung von Schwellungen und Schmerzen empfiehlt es sich, den Bereich der transplantierten Haare zu kühlen. Sie sollten nur den Bereich kühlen, nicht direkt das Empfängerareal. Zusätzlich erhalten Sie Schmerztabletten vom Arzt, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken.
In den ersten Tagen gilt es, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Verzichten Sie darauf, die Stelle zu berühren oder gar zu kratzen, da die empfindlichen Haarfollikel ansonsten beschädigt werden könnten. Die erste Haarwäsche sollte nach frühestens 48 Stunden nach dem Eingriff mit einem milden Shampoo erfolgen.
Sportliche Aktivitäten treiben die Schweißbildung an und können zu Entzündungen im Transplantationsbereich führen. Wir empfehlen, frühestens nach drei Wochen wieder Sport zu betreiben. Gesellschaftsfähig sind Sie je nach Methode bereits nach wenigen Tagen wieder. Patienten entscheiden sich dennoch häufig dafür, einige Tage Urlaub zu nehmen, um dem Körper ausreichend Erholung zu bieten.
Regelmäßige Nachuntersuchungen dienen dazu, den Heilungsprozess zu überwachen und mögliche Komplikationen rechtzeitig zu erkennen. Die Eingriffe sind zwar recht risikoarm, doch Entzündungen können nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie alle Pflegehinweise des Arztes beachten, um schon bald von einem traumhaft vollem Haar zu profitieren.
Ergebnisse und Erfolgschancen einer Haartransplantation
Die Ergebnisse und Erfolgschancen einer Haartransplantation hängen von verschiedenen Faktoren ab. Je nach angewandter Technik, der Erfahrung des Chirurgen und einigen patientenspezifischen Merkmalen können unterschiedliche Ergebnisse eintreten.
Mit der FUT- und FUE-Methode lassen sich in der Regel natürliche Ergebnisse und Haarlinien erzielen. Dichte, voluminöse Haarergebnisse hängen von der Anzahl der verfügbaren Spenderhaare ab, sowie von der Größe der zu behandelnden Fläche. Doch auch hier lassen sich ausgezeichnete Ergebnisse konstruieren.
Haartransplantationen genießen eine 80- bis 90-prozentige Erfolgsquote. Mit zusätzlichen modernen Techniken lässt sich die Erfolgsquote auf bis zu 98 Prozent steigern. Mit Blick auf die Erfahrung des Arztes, des Potenzials des verfügbaren Spenderhaares und der Nachsorge sind exzellente Ergebnisse möglich. Lassen Sie sich gern unverbindlich von uns beraten, welche Ergebnisse Sie erwarten können.
Kosten einer Haartransplantation
Die Kosten variieren je nach Leistungsumfang und angewandter Haartransplantationstechnik. Gern analysieren wir Ihr Haar und erstellen Ihnen ein individuelles Angebot. Hier erfahren Sie bereits, mit welchem Umfang zu rechnen ist und wie viele Stunden an Behandlungsdauer einzuplanen sind.
Wichtig dabei ist natürlich zu wissen, dass kleinere Areale wie Augenbrauen oder Geheimratsecken eine kürzere Aufmerksamkeit benötigen als eine fortgeschrittene Glatze. Lassen Sie sich gern von uns beraten.
Wie läuft eine Haartransplantation ab?
Eine Haartransplantation läuft routiniert ab. Ein erfahrenes Team arbeitet Hand in Hand, um Ihnen eine erfolgreiche und schnellstmögliche Behandlung zu gewährleisten. Nach einem kurzen Gesundheitscheck werden die einzelnen Areale eingezeichnet und die Betäubung durchgeführt. Danach beginnt die Entnahme der Haarfollikel, die Aufbereitung der Grafts und die Verpflanzung (inklusive der Öffnung kleiner Kanäle im Empfängerbereich).
Der Umfang einer Haartransplantation beträgt mehrere Stunden und richtet sich nach der Methode und nach der Anzahl der zu verpflanzenden Grafts. In der Regel ist eine Sitzung notwendig. Kommen Sie gern morgens in unsere Praxis. Bereits am Abend können Sie problemlos wieder nach Hause fahren.
Wie werden Schmerzen bei der Haartransplantation verhindert?
Der Eingriff klingt zunächst schmerzhaft, doch Sie erhalten bei uns einen vollkommen schmerzfreien Eingriff, bei dem Sie lesen, Musik hören oder einen Film ansehen können. Sie erhalten eine Lokalanästhesie. Es handelt sich demnach um einen minimalinvasiven Eingriff, nach dem Sie bereits am Abend unsere Klinik wieder verlassen können.
Auf Wunsch können Sie zusätzlich eine Lachgas-Sedierung erhalten. Schmerzen und Ängste werden erfolgreich gelindert, sodass Sie die Behandlung nicht fürchten müssen. Gern beraten wir Sie zu den genannten Optionen.
Haartransplantationen bei Männern
Besonders Männer sind häufig von Haarausfall betroffen. Bereits mit 30 Jahren leiden etwa 30 Prozent der Männer unter kahlen Stellen. Das ist in der Regel erblich bedingt und kann nicht geändert werden. Doch die Folgen des Haarausfalls lassen sich mit einer Haartransplantation schnell beheben.
Für die Transplantation werden Haare vom Hinterkopf verwendet, die gegen hormonelle Veränderungen immun sind. Der erblich bedingte Haarausfall kann den neuen Haaren nichts anrichten, sodass Sie dauerhaft von einer attraktiven Fülle an Haaren profitieren werden.
Haartransplantationen bei Frauen
Es wird von Haarausfall gesprochen, wenn täglich mehr als 100 Haare verloren gehen. Sie zeigen sich häufig unter der Dusche oder bleiben sichtbar in der Haarbürste hängen. Etwa ein Drittel der Frauen ist mit zunehmendem Alter von Haarausfall betroffen.
Sichtbar lichte Stellen am Scheitel, an der Stirn oder punktuell sind keine Seltenheit bei Frauen. Auch kreisrunder Haarausfall kann eintreten. Doch die kahlen Stellen müssen nicht den Alltag bestimmen.
Lassen Sie sich von einem Facharzt beraten und den Grund für den Haarausfall diagnostizieren. Ist der Grund eine Krankheit, so sollte sie aktiv gestoppt werden. Im Anschluss lassen sich kahle Stellen mit einer Haartransplantation beseitigen. Das Spenderhaar hierfür wird vom Hinterkopf entnommen und in das Empfängerareal, mit Blick auf Winkel, Wuchsrichtung und Dichte, eingesetzt.
Frauen entscheiden sich häufig für die FUT-Methode, bei der ein dünner Hautstreifen mit dem Spenderhaar am Hinterkopf entnommen wird. Bei dieser Technik entsteht zwar eine Narbe, doch das Haupthaar verdeckt sie bereits nach wenigen Tagen komplett. So umgehen Frauen die unliebsame Rasur des Kopfes und können das restliche Haar ebenfalls so frisieren, dass der Eingriff überhaupt nicht auffällt.
Haartransplantation bei Haarausfall
Die vielversprechende Haartransplantation ist primär für Menschen geeignet, die unter Haarausfall leiden. Ein Vorteil ist natürlich, dass die Haare nicht erneut ausfallen werden, da es sich um gesunde und kräftige Haare vom Hinterkopf handelt. Die Haarstruktur ist dort etwas anders, sodass sie genetisch bedingt nicht ausfallen werden. Bei älteren Männern wird dies gut veranschaulicht, denn der hintere Haarkranz ist im Regelfall bis ins hohe Alter stabil und bleibt erhalten.